Der Blackstar ID: Core Stereo 20 ist das mittlere Modell aus der neuen Blackstar-Serie, die auch eine 10 und 40 Watt Version bereit hält. Alle Combos sind mit zwei Speakern ausgestattet und überzeugen mit einem besonders breiten Stereobild. Dadurch können sich vor allem die Effekte sehr gut entfalten und verfeinern den Grundsound mit ihrer ganzen Vielfalt. Ab der Stereo 20 –Version ist ein Fußschalteranschluß an Bord. Die Amps sind sehr übersichtlich aufgebaut und bietet dadurch eine intuitive Bedienung.
Blackstar ID: Core Stereo 20 - Review / Teil 1
Konstruktion
Links befindet sich der Instrumenteneingang, ein Miniklinke-Anschluss für MP3-Player oder andere Audioquellen sowie ein Kopfhörerausgang mit Speaker-Emulation der wahlweise als analoger Recording Out nutzbar ist. So stehen nächtlichen Aufnahme –Sessions bei empfindlichen Nachbarn nichts mehr im Wege.
Mit dem Voice-Regler sind sechs Grundsounds im Manual-Mode anwählbar. Clean Warm und Clean Bright sind für die für die unverzerrten Sound vorgesehen wobei sie bei einer Gain-Regler-Stellung ab 12 Uhr schon crunchige Töne hervorrufen können. Crunch und Super Crunch haben schon eine ganze Menge Gain im Gepäck und machen von Classic Rock bis High-Gain alles möglich. OD1 und OD2 liefert unendlich viel Gain für singende Leadsound oder Riffs in Drop-D-Tuning. Sehr angenehm ist das Noise-Gate was bei bei OD1 und OD2 eingreift und in Spielpausen für Ruhe sorgt ohne das der Tone abgeschnitten wird. Die Feinabstimmung kann man jeweils mit dem Gain-, Volume- und ISF-Regler abstimmen. Gain ist für den Zerrgrad, Volume für die Lautstärke und ISF für die Klangfarbe verantwortlich. Letztere ist die, von Blackstar patentierte, Infinite Shape Feauture – Schaltung mit der man zwischen einen amerikanischen Sound mit einem straffen Bassfundament und aggressiveren Mitten und einem britischen Sound, der deutlich erdiger und weniger aggressiv klingt hin und her regeln kann. Eine 3-Band-Klangregelung hat man nur über die kostenlose Blackstar Insider Software zur Verfügung. Die man bei www.blackstarinsider.co.uk runterladen kann.
Auf der rechten Seite befindet sich die Effekt-Sektion. Hier kann man den gewählten Sound mit drei von insgesamt zwölf Effekten kombinieren. Modulation hält Phaser, Flanger, Chorus und Tremolo bereit. Mit Delay kann man aus Linear, Analog, Tape und Multi wählen. Die Hallprogramme Room, Hall, Spring und Plate kann man bei Reverb auswählen. Für diese Auswahl und Intensität steht der Type-Regler zur Verfügung. Mit dem Level-Regler bestimmt man das Mischungsverhältnis zwischen Original und Effekt. Mit dem Tap-Taster kann man das Timing des jeweiligen Effektes einstellen.
Ganz rechts außen befindet sich der Power-Schalter und darunter der Anschluss für den, optional erhältlichen, Fußschalter FS-11. Mit dem kann man entweder die Presets durchsteppen oder zwischen zwei Sounds hin- und herschalten und den FX-Status des gewählten Sounds bestimmen.
Für die „What you see is what you get“- Funktion gibt es einen Manual-Taster. Wird dieser gedrückt hört man ausschließlich den Sound der am Verstärker gerade eingestellt ist. Dieser Taster ist sehr wichtig, da man den Amp auch per Software programmieren kann. Dabei lassen sich alle sechs Grundsounds am Amp mit eigenen Presets überschreiben, allerdings nur ein Preset pro Grundsound. Diese Presets kann man dann im Patch-Mode per Fußschalter abrufen.
Zu guter Letzt erwähne ich noch die Tastenkombination für das eingebaute Stimmgerät. Drückt man den Manual- und Tap-Taster gleichzeitig gelangt man in den Tuner-Mode. Bei gemuteten Signal kann man lautlos die Gitarre stimmen. Über die Voice-LED´s wird der Tone angezeigt und über die MOD-, DLY-, und REV-LED erhält man Auskunft wann der Ton stimmt.
Insider Software
Die Oberfläche der Insider Software ist sehr übersichtlich aufgebaut und unterteilt sich in „Amplifier“, „Effects“, „Audio“, „Library“, „Online Community“ und „Tuner“
Im Bereich „Amplifier“ ist das Amp-Panel, auch mit der am Amp fehlenden 3-Bandklangregelung abgebildet. Hier kann man alle Sound-Einstellungen vornehmen sowie die Programme der Effekte vorwählen. Auf die ausgegraute TVP-Sektion kann man nicht zugreifen, da die Software für alle ID-Modelle funktionieren soll.
Darunter sind die Effekte „Reverb“, „Delay“ und „Modulation“ in Form von Bodentretern dargestellt. Hier kann man die Feinabstimmung aller Parameter mit gewohnten Handgriffen vornehmen.
Im Anschluss befindet sich der „Audio“- Bereich der irgendwie an alte Zeiten erinnert, da hier ein altes Kassettendeck mit den typischen Funktionen die Audio-Dateien im mp3, wma oder m4a abspielt. Es lassen sich Playbacks oder Lieblingssongs importieren und symbolisch als Kassette ablegen. So kann man schnell zwischen den Songs wechseln. Lautstärke und Geschwindigkeit zum Üben schwieriger Passagen lassen sich auch verändern. Auf der rechten Seite gibt es sogar ein Metronom mit vielen Funktionen, dass zum Üben mit Sicherheit auch gut zum Einsatz kommt.
Darunter ist die Library angeordnet. Links werden die Amp-Patches angezeigt und rechts die Patches, die sich auf dem PC befinden. Man kann Patches selber erzeugen, abspeichern und ins Web uploaden und so der Blackstar-Community zur Verfügung stellen oder aber Patches vom Web runterladen auf dem PC abspeichern und dem Amp zuweisen, die man dann wiederum im Patchmode direkt per Fußschalter anwählen kann.
Nach der Library gelangt man zur Online Community. Hier kann man, wie schon erwähnt, Patches suchen, finden und runterladen. Man kann dabei verschiedene Filterfunktionen nutzen sowie zwischen Blackstar Insider User Patches und Official Artist Patches unterscheiden.
Ganz unten ist der Tuner integriert. Ist er aktiv wird das Signal Stumm geschaltet und man kann ganz entspannt ohne laute Zerrsounds die Gitarre stimmen.
Oben rechts gibt es noch 3 Buttons. Klickt man auf das Zahnradsymbol gelang man in das übergeordnete Setup. Hier wird das Amp-Modell und die Software-Version angezeigt. Es gibt hier die Möglichkeit auf das Noise Gate Einfluß zu nehmen. Man kann zwischen drei Aufnahme-Modes wählen, den Super Widestereo Sound ein- und ausschalten und den Fußschalter programmieren. Will man einen Sound abspeichern wählt man das Disketten-Symbol, danach öffnet sich eine Eingabe-Maske in der die wichtigsten Eintragungen über den Sound abgefragt werden. Klickt man anschließend nochmals das Disketten-Symbol an wird der Sound als neues Patch abgespeichert. Drückt man das Plus-Symbol werden alle Regler zurückgesetzt und die Software ist bereit für ein neues Patch.
Durch den USB-Anschluss dient der Amp auch als USB Audio Inteface und somit hat man die Möglichkeit seine persönlichen Sounds direkt am PC aufzunehmen.
Resümee
Ganz klar, der Blackstar ID: Core Stereo 20 hat es auf Gitarristen abgesehen, die für kleines Geld ganz viel Leistung erhalten wollen und sich gut für Einsteiger, aber auch für versierte Gitarristen, die zuhause Üben und Aufnehmen wollen, eignen dürfte. Setzt man bei dieser kleinen Kiste das Preis-Leistungsverhältnis an gibt es eine glatte Kaufempfehlung. Man erhält mit dem Blackstar ID: Core Stereo 20 ein Verstärker, der so ziemlich alles bietet was der Markt in Sachen Modeling-Amps hergibt. Mit sehr gut abgestimmte Sounds und sämtlichen Brot- und Buttereffekten an Bord lässt der Amp keine Wünsche offen und bereitet einfach nur pure Spielfreude.
Fotos
Soundsamples
Demo 01 - Voice: Clean Warm - Reverb / Delay / Chorus
Demo 02 - Voice: Clean Bright - Reverb / Delay / Phaser
Demo 03 - Voice: Crunch - Reverb
Demo 04 - Voice: SuperCrunch - Reverb
Demo 05 - Voice: OD1 - Reverb
Demo 06 - Voice: OD2 - Reverb
Fabrikat: | Blackstar | |
Modell: | ID: Core Stereo 20 | |
Typ: | Transistorverstärker | |
Getestet am: | 10.07.2014 | |
Autor: | Mario Seifarth |
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